Sportlich (relativ) regelmäßig aktiv bin ich (wieder) seit April 2007.
Zuvor stellte ich meine sportlichen Verlangen und Bedürfnisse über viele Jahre hinter meiner Praxistätigkeit und Familie an.
Mein Bauchumfang wuchs in jener Zeit und das Gesicht wurde immer runder, bis ich schätzungsweise 15 kg mehr auf die Waage brachte als früher. Auch das gelegentliche Fußballspielen in einer Altherrenmannschaft schaffte keine Abhilfe.
In der Kindheit/Teenagerzeit war Fußball bereits mein Steckenpferd. Ich spielte in verschiedenen Vereinen und als Anhänger des 1.FC Kaiserslautern wurde natürlich ein Traum wahr, als ich selbst in diesem Verein einige Jugendjahre verbringen durfte. Leider gab es danach immer wieder Jahre der Sportabstinenz.
In all diesen Zeitabschnitten absolvierte ich jedoch immer mal wieder einige Laufeinheiten, hatte allerdings aufgrund eines fehlenden Konzeptes sowie nicht vorhandenem Ansprechpartners keine Konstanz um „dranzubleiben“. Des Weiteren waren ab einem bestimmten Zeitpunkt, vielschichtige, gesundheitliche Schwierigkeiten nicht gerade der Zündstoff der mir an dieser Stelle geholfen hätte.
2007 war dann plötzlich das Begehren nach Gewichtsreduktion so groß, dass ich meine Ernährung umzustellen begann und mir ein neues Fahrrad zulegte. 14 Tage später sollte dann eine andere Muskelgruppe beim Laufen „bearbeitet“ werden und just seit diesem Tag bin ich dem Laufen verfallen. Das Rad blieb immer öfters in der Ecke stehen und macht heute noch den geringsten Anteil meines Trainings aus.
So begann ich auch an Volksläufen über 5km und 10km teilzunehmen. Das reichte mir irgendwann nicht mehr und ich lief, für solche Anforderungen noch relativ untrainiert, meinen ersten Halbmarathon und machte hier zum ersten Mal Bekanntschaft mit Gevatter Laktat. Diese Erfahrung wies mir den Weg zu einem gezielt durchdachten, kontrollierten Training und so war der Brückenschlag zum Marathon dann keine große Sache mehr.
Meine persönlichen Bestzeiten lagen damals bei:
10km = 36:53,70 beim 31. Coca-Cola Straßenlauf in Kaiserslautern 2013
Halbmarathon = 1:23:34 beim Nibelungenlauf Worms
Marathon = 2:54:32 beim Mainz-Marathon
Und dann kam lange erst mal nichts..........
Ich wurde immer wieder gefragt, warum ich das tue und ob das überhaupt gesund sei. Dies erfordert eine vielschichtige Antwort.
Zunächst einmal wollte ich für mich persönlich schon seit Jahren etwas Ungewöhnliches im Bereich des Laufens umsetzen, was jedoch aufgrund unserer Familiensituation mit drei schulpflichtigen Kindern und einer stetig gut gefüllten Homöopathisch/chirotherapeutischen Praxis (mit selten weniger als 10 Std. Tagesarbeitszeit und Notfallbehandlungen an den Wochenenden und Feiertagen) nicht möglich war. Dieses Projekt entstand also aus jenem tiefen inneren Verlangen heraus, lange und weit zu laufen und wurde (in einer Phase der Unzufriedenheit) durch ein ausgeliehenes Buch meines lieben Freundes Paul mit Nahrung versorgt.
Solch eine, manche mögen sagen, verrückte Laufidee würde jedoch für mich als Sinnzusammenhang ohne einen caritativen Bezug bedeutungslos werden, muss doch für irgendjemanden (mal abgesehen von einem selbst) die aufgewandte Energie noch etwas Nützliches ergeben.
Aufgrund meiner eigenen Erlebnisse war eine psychosoziale Unterstützung betroffener Familien, in denen ein Kind unheilbar erkrankt ist oder im Zuge einer Behinderung lediglich eine begrenzte Lebenserwartung aufweist, naheliegend und die ambulante Kinderhospiz KL als das zu unterstützende Betreuungsorgan schnell gefunden.
Neben diesen beiden Hauptaktivatoren gab es noch einen weiteren, welchen Pierre de Coubertin (Initiator der neuzeitlich olympischen Spiele) sehr treffend im folgenden Zitat benannte: Damit hundert Menschen ihren Körper bilden ist es nötig, daß fünfzig Sport treiben. Damit fünfzig Menschen Sport treiben, ist es nötig, daß zwanzig sich spezialisieren. Damit sich zwanzig Menschen spezialisieren, ist es nötig, daß fünf zu überragenden Höchstleistungen fähig sind. Für mich bedeutete es in meinem Fall (als Sportler und vor allem auch als Therapeut), wenn es mir schon wichtig ist, dass Menschen sich gesund ernähren und körperlich fit halten, dass einer mit gutem Beispiel vorausgehen muss. Und was wäre treffender als dies in einem begrenzten Radius an 42 Tagen hintereinander zu tun, verbunden mit der Hoffnung, wieder mehr Menschen (vor allem Kindern) die Faszination Bewegung mit Freude unter Gleichgesinnten in der freien Natur nahezubringen. Gleich welche Sportart und erneut abschließend mit Coubertin: Das Wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, es ist der Kampf; das Wesentliche ist nicht gesiegt, sondern sich wacker geschlagen zu haben.
Was lückenlos zum Thema Gesundheit führt: Es gibt/gab Ultraläufe (organisiert oder privater Natur) welche Nonstop durch Europa, Russland, Australien ….. führ(t)en. Mehrheitlich lassen sich solche Menschen auf solche Abenteuer ein, welche eine (neue) Herausforderung suchen, durch diese Erlebnisse inspiriert werden möchten, den Sinn des Lebens und die Fähigkeit des eigenen Körpers ergründen möchten…..oder einfach Auszeit benötigen. Jeder dieser Suchenden möchte und wird dabei auch unweigerlich mehr über sich selbst erfahren als er bisher wußte oder (ohne dieses Erlebnis) wahrscheinlich nie über sich herausgefunden hätte. Im MRT dieser Läufer hatte man während solcher Ultraläufe eine Hirnschrumpfung festgestellt, welche sich nach den Läufen wieder revidiert hat. Durch richtigen Laufstil und biomechanisch sinnvolle Schuhe erleiden Ultraläufern (und diese sind i.d.R. sehr gut beraten und informiert) weniger Schäden als ein fehlerhaft informierter Gelegenheitsläufer mit wilder Laufbewegung und falschem Schuhwerk! Erstaunlicherweise (für die “Experten”) findet auch keine arthrotische Verkomplizierung verglichen mit dem Otto-Normal-Verbraucher statt, insofern man obige Richtlinie befolgt. Ganz abgesehen von der geistigen Bereicherung und der größeren kognitive Frische, welche per se das Laufen mit sich bringt. Dies wird jeder bestätigen können der einmal morgens vor dem Arbeiten Sport getrieben hat. In diesem Zusammenhang wünsche ich den Unternehmen, Schulen, Kindergärten etc. hierzulande ein wenig mehr des asiatischen Spirits, welcher durch eine gemeinschaftliche Aktivierungpause während der Arbeitszeit besticht und zu mehr Gemeinschaft, vor allem jedoch in der Folge, Produktivität beiträgt!
"Es ist vollbracht! Das Laufprojekt “42 x 42,195 – Benefiz für Kinderhospiz/KL” – DAS SOMMERMÄRCHEN 2018 – wurde am 09.06.2018 erfolgreich beendet. An jenem Samstag Abend lief Andreas Hesch, nach 42 Tagen und 42 erfolgreich absolvierten Marathons, kurz vor 20Uhr überglücklich ins Ziel. Erneut wurde er an diesem Spätnachmittag von fast 300 Läuferinnen und Läufern begleitet, was in der Summe ca. 6000 Teilnehmer an diesen 42 Tagen bedeutete und im Schnitt pro Veranstaltung 140 Teilnehmer ausmachte. Nach aktuellem Stand wurde gerade die € 64.000.- Spendenschallmauer durchbrochen, was für die ambulante Kinderhospiz in Kaiserslautern eine zusätzliche Kinderkrankenschwesterstelle/Halbtagskraft für zwei Jahre bedeutet." Quelle:Benefizteam
FORTSETZUNG FOLGT...